Hochschulgemeinschaft für Lichttechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) e.V.
Meldungen der HfL
Datum Titel
29.11.2019 (10:00 Uhr - 15:30 Uhr)

Gründung und Geschichte

1921 haben Vertreter der lichttechnischen Industrie, Behörden und Kommunen die HfL gegründet, um die wissenschaftlich-technischen Grundlagen der Lichttechnik in Lehre, Forschung und Entwicklung zu fördern.

Während ihrer über 75-jährigen erfolgreichen Tätigkeit gehörten ihr zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten an, die die Lichttechnik nachhaltig beeinflußt haben, wie beispielsweise:

  • Prof. Dr. Gehlhoff
  • Dr. Finckh
  • Dr. Mey
  • Dr. Dr. A. R. Meyer
  • Prof. Dr. Arndt
  • Prof. Schneider
  • Prof. Dr. P. Schulz
  • Dr. Freiberger
  • Prof. Dr. Lompe
  • Dr. Altrichter

Für die Beleuchtungstechnik ist es immer von großem Interesse gewesen, welche Entwicklungstendenzen in der Lampentechnologie verfolgt werden, um neue Anwendungsfelder erschließen. Durch die HfL bietet sich die Möglichkeit an, Anregungen aus den Anwendungsbereichen unmittelbar an die Lampenhersteller heranzutragen. Auch Meßprobleme, die einen größeren Aufwand erfordern, können übernommen werden, da die dazu notwendigen Anlagen zumeist im Lichttechnischen Institut oder in der Industrie vorhanden sind.
Projektberatungen bei Fragen der Licht- und Strahlungstechnik, wie. z. B. auf den Gebieten der Innenraumbeleuchtung, der Straßenbeleuchtung, der Arbeitsplatzbeleuchtung, der Pflanzenbestrahlung und der medizinischen Strahlungsquellen, können im direkten Auftragsverfahren fachkundig und schnell erledigt werden. Besondere Aufmerksamkeit wird der Ausbildung von Nachwuchskräften geschenkt, indem u.a. den Studenten frühzeitig ein Einblick in die Praxis gewährt werden soll.
Durch weitere Anregungen sollen die bisher genannten Themenbereiche noch ergänzt werden.

 

Kleines Resumee zur Geschichte der HfL

Aus der Vorkriegszeit sind von der Tätigkeit der HfL nahezu keine Unterlagen mehr vorhanden. Zu stark waren die Zerstörungen am Ende des Krieges. Es war alles zum Erliegen gekommen, das Lichttechnische Institut (LTI) zerstört. Die Menschen nach dem Kriege waren intensiv mit dem Wiederaufbau ihrer Existenz befaßt und das Interesse aus der Vergangenheit war gering. Als sich das später änderte, war die Generation, die diese Zeiten miterlebt hatte, offenbar schon zu alt um im Einzelnen darüber zu berichten. Sicher überliefert ist nur der Gründungstermin der HfL am 15.2.21 und einige Namen der Gründer. Ein Jahr später konnte das Lichttechnische Institut wieder seinen Betrieb aufnehmen.

Überliefert ist auch eine alte Satzung des Vereins, die zeigt, daß sie auch die erste große politische Wende 1933 gut überstanden hat. Sie ist, wie bis zum heutigen Tage, unpolitisch geblieben. Das Anliegen war und ist ein Zusammenschluß von Firmen, die die Arbeiten des Lichttechnischen Instituts an der Universität Karlsruhe, damals noch Technische Hochschule, durch Geld- und Sachspenden fördern wollten und damit sowohl das Ansehen der Lichttechnik als auch die Wichtigkeit der eigenen Firmenarbeiten für die breite Öffentlichkeit bekannt zu machen, weiterhin die Produkte Lampen und Leuchten auf hohem Niveau zu halten und beim Stand der Technik gegenüber der Konkurrenz vorn zu liegen. Die HfL war ein sehr elitärer Verein, Neumitglieder durften nur mit Zustimmung alter Mitglieder aufgenommen werden, der Kreis sollte begrenzt bleiben.

Die alljährlich auf der Mitgliederversamlung stattfindenden geheimen Wahlen des Vorstandes und des Verwaltungsrates waren eine wichtige Zeremonie. Die Betreffenden mußten die Versammlung verlassen und erfuhren dann nach Rückkehr von ihrer Wiederwahl oder seltener von der Abwahl. Das schrieben die Satzungen vor, die übrigens im Grunde bis zum heutigen Tage fast unverändert sind.

Es gab zwar viele Satzungsänderungen, sie waren meist rein formell, beseitigten schwammige Formulierungen, sorgten für klare Formulierungen hinsichtlich der Gemeinnützigkeit. Lediglich als die wirtschaftliche Lage in den 50er Jahren schwieriger wurde, die Firmen die Beiträge von sich aus herabsetzten, Zahlungen verspätet leisteten und damit die notwendigen Überweisungen an das Institut gefährdeten, wurde ein Passus über den von der Versammlung festzulegenden Mindestbeitrag (damals DM 300.--) und die Zeitpunkte der Zahlung eingefügt. Als die Vereinigung vergrößert werden sollte, um mehr Gelder wegen der ständig steigenden Preise einzunehmen, wurde die Neuaufnahme der Mitglieder vereinfacht.

Vereinfacht wurden auch die Neuwahlen. Da selten Veränderungen erfolgten, meist nur durch Tod oder aus Altersgründen, war die Mitgliederversammlung der Ansicht, es genüge die Wahlen nur alle 3 Jahre durchzuführen. Schärfer gefaßt wurde der Paragraph, daß die von den korporativen Mitgliedern entsandten Angehörigen in die HfL jederzeit und ohne Einspruch der HfL abberufen werden können und durch von den Firmen benannten andere Personen ersetzt werden dürfen. Jedes korporative Mitglied hat nur 1 Stimme in der Jahresversammlung.

In den 80-iger Jahren waren Neufassungen von Satzungen in vielen Verbänden üblich. Die HfL verglich ihre Satzungen mit denen ähnlicher gemeinnütziger Vereine, insbesondere mit der der Lichttechnischen Gesellschaft, übernahm von dieser Formulierungen, die aber keine grundsätzlichen Änderungen brachten, wenn man davon absieht, daß eine Ehren- und Altmitgliedschaft für besondere Verdienste eingeführt wurde. Die Erfahrungen dieser Mitglieder sollen erhalten bleiben. Sie haben bei Beitragsfreiheit die vollen Rechte der Mitglieder.

1946 hätte die Hochschulgemeinschaft das 25-jährige Jubiläum gehabt. Damals existierte sie, wie auch das LTI praktisch nicht. 1971, zum 50-jährigen Jubiläum, plante die Gemeinschaft keine besonderen Veranstaltungen, forderte die Mitglieder aber auf, Spenden anläßlich des ebenfalls 50-jährigen Bestehens des LTI zu stiften. Es gingen rund DM 14.000 ein. Das LTI gab für DM 7.400.-- eine Festschrift heraus und veranstaltete gemeinsam mit der Lichttechnischen Gesellschaft (LiTG) zu deren 60-Jahrfeier im März '72 eine Festsitzung.

1982, zur 60-Jahrfeier des LTI ist eine gemeinsame Jubiläumsveranstaltung in Verbindung mit der Lichttechnischen Gesellschaft am 14.-15. Okt. 1982 abgehalten worden mit Vorträgen von ehemaligen und jetzigen Institutsangehörigen, Führungen durch die Laboratorien mit Präsentationen.

Die Jahresversammlungen liefen stets in gleicher Weise ab. Zunächst gab es einen wissenschaftlichen Teil mit einem Vortrag aus dem Institut der ein aktuelles Thema auf lichttechnischem Gebiet betraf.
Der wissenschaftliche Teil wurde unter dem Vorsitzenden, Herrn Hähnel, verstärkt. Die Zusammenarbeit von Institut und den in der HfL zusammengeschlossenen Firmen sollte verbessert werden durch zusätzliche Firmenvorträge. Dies war auch im Sinne des Rektors der TU und des LTI. Der wissenschaftliche Teil umfaßte bei den Versammlungen jetzt 3-5 Vorträge, die stets ein breites Spektrum des Fachgebietes Lichttechnik umfaßten, Lichtquellen, Leuchten, die Stromversorgung und Meßverfahren bis zu physiologischen und psychischen Wirkungen des Lichtes auf das Auge, die Haut u.a.
Die Sitzungen wurden dadurch attraktiver, man erhoffte sich höhere Mitgliederzahlen, die wegen der ständigen Preissteigerungen zu notwendigen Förderungen des LTI erforderlich waren.

Der 2. Teil der Versammlung behandelt Berichte über die Tätigkeiten der HfL. Es waren meist Angaben über Werbemaßnahmen zur Erhöhung der Zahl der Studenten, der Mitglieder und über Veränderungen im Vorstand bzw. Verwaltungsrat. Der Bericht über die Tätigkeit des Instituts umfaßte personelle Angaben über den Lehrkörper, Veröffentlichungen, Dissertationen und Diplomarbeiten und die Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel.

Chronik

2012

Der Dr. J. Schaefer-Preis für die beste Dissertation, dotiert mit 3.000 € wurde an Sönke Klinkhammer für seine Arbeit „Durchstimmbare organische Halbleiterlaser“ vergeben.

Die Prämie der HfL für die beste Masterarbeit in Höhe von 500 € erhielt Stefan Höfle für seine Arbeit „Flüssig prozessierte OLEDs“.

Die beste Bachelorarbeit schrieb Mario Planeck mit „Induktiver Betrieb einer UV-Lampe zur Wasserentkeimung“ und bekam dafür 200 € von der HfL.

Es wurde außerdem ein Wettbewerb für 2013 ausgeschrieben zum Thema „Einsatz neuer Materialien für die Lichtlenkung in der Effektbeleuchtung“.

2011

Der Dr. J. Schaefer-Preis mit € 3.000 für die beste Dissertation wurde an Boris Riedel vergeben.

Die Prämie der HfL in Höhe von € 500 für die beste Masterarbeit erhielt Julian Kurz und die beste Bachelorarbeit schrieb Claudia Hößbacher und sie wurde mit € 200 prämiert.

Am Wettbewerb zum Bau von „Flächigen Leuchten“ nahmen fünf Teams teil. Folgende Arbeiten wurden eingereicht: 

  • Gruppe 1 "Ausziehleuchte" 
  • Gruppe 2 "Paravent" 
  • Gruppe 3 "Flat.LED" 
  • Gruppe 4 "Flur- und Treppenbeleuchtung" 
  • Gruppe 5 " Flexible Stehleuchte" 

Der erweiterte Vorstand entschied zwei erste Preise zu je € 300 zu vergeben. Die Preisträger waren Vanessa Kleinert, Matthias Sauer, Tessanie Götz für die „Flat.LED“ und Wolfgang Heni, Liesa Czeiler für die „Flexible Stehleuchte“.

2010

Der Dr. J. Schaefer-Preis von EUR 3.000 für die beste(n) Dissertation(en) ging an Dr. Mark Paravia.

Die Prämien von je EUR 500 der HfL für die besten Studien-/Diplomarbeiten erhielten Christian Herbold und Patrick Schwab. Erstmals wurde auch eine Bachelorarbeit mit EUR 200 prämiert. Der Preis ging an Tobias Werner.

Prof. Siegfried Kokoschka tritt als Schatzmeister der HfL zurück. Sein Nachfolger wird Prof. Wolfgang Heering. Prof. Kokoschka wird zum Ehrenmitglied ernannt.

2009

Die Ehrenmitglieder Prof. W. Bodmann und Dr. F. Altrichter starben. HfL-Mitglieder gaben ihnen das letzte Geleit.

Der Dr. J. Schaefer-Preis von EUR 3.000 für die beste(n) Dissertation(en) wurde je zur Hälfte an Dr. Falco Riechert und Dr. Jan Wienold vergeben. Karsten Köth erhielt für seine besonderen Dienste um die Lichttechnik am LTI von der HfL eine Zuwendung von EUR 500.

Die Prämien von je EUR 400 für die besten Diplomarbeiten bekamen Carola Diez und Sebastian Gleiss.

Es wurde außerdem ein Wettbewerb zum Bau von Hybridleuchten ausgeschrieben, bei dem die Bewertungen so dicht beieinander lagen, dass alle sechs Teams mit einem Anerkennungspreis und einer Prämie von EUR 100 ausgezeichnet wurden.

2008

Der ehemalige Geschäftsführer von OSRAM, Dr. J. Schaefer, stiftet einen Preis von EUR 3.000 für die beste(n) Dissertation(en). Klaus Trampert und Christian Gärtner teilten sich die Auszeichnung.

Die Prämien von je EUR 400 der HfL für die besten Studien-/Diplomarbeiten erhielten Thorsten Kunz, Raphael Kirsch und das Team Ellerbroek, Lotze, Metz, Severain.

H. Gottfried Eichelbrönner tritt als Vorsitzender der HfL zurück. Sein Nachfolger wird Dr. Ulrich Henger.

2007

Die "Karlsruhe Days of Optics & Photonics" wurden erstmals durchgeführt.

Fertigstellung des künstlichen Himmels beim fbta.

Verabschiedung von Prof. Wolfgang Heering in den Ruhestand.

2006

Es wurde ein Wettbewerb unter dem Namen "Pimp my Interior" zum Design einer Kfz-Innenbeleuchtung ausgeschrieben. Beide Institute (LTI und fbta) nahmen aktiv daran teil.

Es gab 5 Teilnehmergruppen, von denen die ersten drei mit jeweils 500, 300 und 200 EURO prämiert wurden.

2005

Technische Umsetzung eines künstlichen Himmels für Beleuchtungsstudien bei fbta.

Gestaltung einer Werbebroschüre für das LTI.

2004

Es wurde ein Wettbewerb zum Design einer LED-Leuchte ausgeschrieben. Beide Institute (LTI und fbta) nahmen aktiv daran teil.

Es gab 10 Teilnehmergruppen, von denen die ersten drei mit jeweils 500, 300 und 200 EURO prämiert wurden.

2003

Die Förderung der "Angewandten Lichttechnik" beim Lehrstuhl für Architektur ist angelaufen. Auch das LTI wird weiterhin unterstützt. Eine Zusammenarbeit der beiden Institute zeichnet sich ab.

Prof. Bodmann wird 75 Jahre. Festkolloquium hierzu am 28.11.03

2002

Eine erweiterte Satzung wird auf der a.o. Sitzung im März verabschiedet. Damit kann auch die Lichttechnik am Lehrstuhl für Architektur gefördert werden.

Der Nachfolger von Prof. Popp am LTI ist Prof. Dr. Ulrich Lemmer, der zum 1.7. sein Amt antritt.

Prof. Dr. Horst Hippler wird zum neuen Rektor der Universität Karlsruhe gewählt.

2001

Ausscheiden von Prof. Popp zum 31.10.2001. Nachfolger noch unbestimmt. Kontakt mit dem Lehrstuhl Architektur wurde verfestigt.

2000

Ausschreibung einer Professorenstelle für die Nachfolge von Prof. Popp, in der die "Angewandte Lichttechnik" nicht mehr erscheint. Da ein Zweig der Angewandten Lichttechnik auch noch beim Lehrstuhl Architektur existiert, nimmt die HfL Kontakt mit dem Lehrstuhlinhaber Prof. Wagner auf.

Prof. Kokoschka wird nach Ausscheiden von H. Mühltaler neuer Schatzmeister der HfL.

1999

Das LTI will seinen Schwerpunkt auf die Displaytechnik legen, da sonst die Nachfolge von Prof. Popp in Frage gestellt ist.

1998

Neuwahl des Verwaltungsrats. "Dynamisches Licht" kann als zukünftige Ausrichtung des Instituts angesehen werden. Prof. Popp hat sich bereit erklärt nach Ausscheiden von Prof. Kokoschka die Angewandte Lichttechnik weiterzuführen, da dessen Lehrstuhl nicht wieder besetzt wird.

1997

75-jähriges Bestehen des LTI. Es findet eine Festveranstaltung mit Vorträgen und Präsentationen in den LTI-Labors statt. In der anschließenden Mitgliederversammlung der HfL wird eine neue informationstechnische Ausrichtung des LTI diskutiert.

1996

75-jähriges Bestehen der HfL. Aus diesem Anlaß findet ein lichttechnisches Symposium inkl. Posterschau statt das sehr gut besucht war. Herr Konz, Schatzmeister der HfL, tritt in den Ruhestand, sein Nachfolger wird Herr Mühlthaler.

Als Erfreuliches ist zu berichten, daß alle Studenten des LTI nach Abschluß ihrer Diplomarbeit sofort eine Anstellung bekamen. Die gute Ausbildung am LTI wurde von verschiedenen Firmen bestätigt. Es zeigt sich aber auch, daß nach wie vor ein großer Forschungsbedarf im Bereich der angewandten Lichttechnik besteht.

Künftig werden Prof. Popp und Prof. Neiger das Institut gemeinsam leiten.

1995

Die Umstrukturierung ist positiv verlaufen. Das Studienmodell wurde in "Elektrooptik" umbenannt, wobei nur der Name bei gleichem Inhalt geändert wurde. Die Zahl der Hörer stieg auf 12-15 an.